"Einblicke in mein Pflegepraktikum auf Sri-Lanka" – Bericht von Student Batu

Nils-Andre Stritt

Nils-Andre Stritt

Co-Founder von travel4med

Lesezeit: 18 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 7. Juni 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Meine Reise für das Pflegepraktikum auf Sri Lanka begann am 23. Februar 2022 mit einer Gruppe von Studierenden.
  • Nach einem langen Flug über Dubai erreichten wir Colombo und fuhren weiter nach Galle.
  • Wir wurden im Karapitya Teaching Hospital in verschiedenen Stationen, einschließlich der Neurochirurgie, eingeteilt.
  • Neben dem Praktikum verbrachten wir unsere Freizeit an Stränden, erkundeten lokale Sehenswürdigkeiten und knüpften Kontakte zu Einheimischen
  • Das Praktikum bot mir wertvolle medizinische Erfahrungen und kulturelle Eindrücke, die nachhaltig prägend waren.

📖 Inhaltsverzeichnis

Meine Reise für das Pflegepraktikum auf Sri Lanka begann am 23-02-2022. Mit einer ganzen Gruppe von Studierenden flog ich über 8000 Kilometer auf die Insel Sri-Lanka im Indischen Ozean. Was mich zu dem Zeitpunkt erwartete, wusste ich noch nicht, doch war mir klar, dass die Erfahrungen, die ich dort sammeln würde, später Erfahrungen sein werden, an die ich mich gerne zurückerinnern werde. Und um es kurz zu fassen: Genau so war es.

Hinflug und erste Eindrücke

Ich kam nach einem langen Flug mit einem kurzen Zwischenstopp in Dubai am Bandaranaike International Airport in Colombo, der Hauptstadt und einzigen Großstadt der Insel an. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie wir landeten und ich das erste Mal einen Flughafen voller Palmen sah. Ich wusste, jetzt bin ich in den Tropen und konnte es kaum noch erwarten, die Luft auf meiner Haut spüren zu können. Ich wollte mich unbedingt selbst davon überzeugen, wie feucht die Luft in den Tropen ist. Und ja, die Luft ist im ersten Moment sehr feucht. Wenn man im Februar von Düsseldorf aus 8000 km in die Tropen reist, wird man von der Hitze erschlagen.

Zum Glück aber war unser Taxi, das bereits auf uns vor dem Flughafen wartete, klimatisiert. Und die ganze Fahrt lang blieb das auch so. Wir fuhren mit dem Taxi von Colombo in das schöne Galle, eine Stadt im Südwesten von Sri Lanka, welche knapp 100 km vom Flughafen entfernt liegt. Da die Verkehrsinfrastruktur nicht unbedingt auf demselben Stand wie in Deutschland ist, haben diese 100 km auch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, als sie das in Deutschland tun würden. Aber auch das war völlig in Ordnung, denn man bekam einen ersten Eindruck vom Land, der Vegetation, der Menschen und auch der schönen Strände. Und letztlich wurde dadurch die Vorfreude, aus dem Auto auszusteigen und die Insel zu erkunden, noch viel größer. 

An der Unterkunft angekommen, legte ich mein Gepäck im Zimmer ab, zog mir eine Badehose an und rannte los, um mich am Strand im Wasser abzukühlen. In dem Moment wusste ich, dass der Monat, der mir noch bevorstand, einer voller unvergesslicher Erinnerungen sein würde. An der Stelle aber ein kurzer Tipp: Wartet lieber noch einige Minuten länger und cremt euch mit einer guten Sonnencreme ein. Mit einem UV-Index von 10 und höher ist nicht zu spaßen. Und auch, wenn wir eine gesunde Bräune in den Tropen abbekommen möchten, würde ich das Risiko nicht eingehen. In einem ganzen Monat habt ihr noch genug Strandtage, um die Bräune aufzubauen!

Der erste Abend

Wir kamen dann erst mal langsam an, räumten unsere Sachen aus und suchten schon Mal nach einem ersten Foodspot den wir ausprobieren könnten. Und so entschieden wir uns schon am ersten Abend nach Galle Fort, einer alten Burganlage, die von Niederländern und Portugiesen gebaut wurden, zu gehen. 

Bekannt ist der Ort nicht nur durch seine Geschichte, sondern auch durch seinen Charme. Überall waren die verschiedensten Restaurants und Souvenirshops, versteckt in den kleinen, pittoresken Gassen. Mein erstes Abendessen war dann tatsächlich ein einfaches Curry. Durch die frischen Zutaten und der authentischen Kochweise, war dieses Curry allerdings kaum vergleichbar mit dem, wie man es aus Deutschland kennt. 

An diesem Abend war auch unser Koordinator Javindu, dabei. Dieser stellte sich uns herzlich vor und erklärte uns viel über das Gesundheitssystem Sri Lankas und fragte nach unseren Präferenzen bezüglich der Einteilung auf die verschiedenen Stationen im Krankenhaus. Ich entschied mich mit drei weiteren Freunden, die ersten Erfahrungen auf der neurochirurgischen Station sammeln zu wollen.

Javindu erklärte uns auch die besondere Rolle, die das Gesundheitswesens Sri Lankas im asiatischen Raum durch die gute Zugänglichkeit für die Bevölkerung einnimmt. Das Gesundheitssystem Sri Lankas ist für alle Bürgerinnen und Bürger des Landes zugänglich und wird größtenteils durch staatliche Ressourcen finanziert. Die Gesundheitsversorgung ist weitgehend kostenfrei oder stark subventioniert - vor allem in öffentlichen Einrichtungen. Die Wurzeln im Gesundheitswesen liegen in der britischen Kolonialzeit. Aus diesem Grund zahlen  Patienten in der Regel nur geringe Gebühren für Medikamente oder angebotene Dienstleistungen.

Am ersten Tag ging es direkt an den Strand.

Der erste Tag im Krankenhaus

Am nächsten Tag hatten wir dann auch schon unseren ersten Tag im Karapitya Teaching Hospital. Das Krankenhaus, welches 1982 gegründet wurde, verfügt mit 69 Stationen über 2000 Betten, und ist damit die größte Tertiärversorgungseinrichtung in der Südlichen Provinz der Insel. Am Tag des Praktikums hatten wir morgens noch alle gemeinsam gefrühstückt und stiegen in unser Taxi ein, welches uns um 7:45 abholte, damit wir um 8:00 Uhr pünktlich beginnen konnten. 

Da saß nun eine Gruppe deutscher Studenten, alle in ihren blauen Hosen und Kasacks. Ich wusste tatsächlich überhaupt nicht, worauf ich mich einstellen sollte. Aus diesem Grund habe ich auch so ziemlich keine Erwartungen gehabt. Wir stiegen aus und liefen Richtung Haupteingang. An diesem Tag war es sehr heiß. Und da es der erste Tag war, hatte ich noch keine Zeit, mich an die Hitze zu gewöhnen. Die Einheimischen wiederum hatten nicht einmal Probleme, langärmelige Oberteile zu tragen in der Hitze. Im Krankenhaus selber war die Temperatur tatsächlich aber auszuhalten. Wir wurden zunächst in das Büro des Direktors berufen und bekamen dort unsere Namensschilder und wurden auch dort auf die verschiedenen Stationen eingeteilt.

Wie vorher geplant, war ich in einer Kleingruppe mit drei anderen Freunden auf der Neurochirugie eingeteilt. Durch die kleinen Gruppengrößen wurde uns im Grunde fast schon Privatunterricht angeboten. Der Arzt hat uns zu Beginn den Ablauf erklärt. Er fragte uns nach Vorkenntnissen und erläuterte uns, worauf wir uns einstellen konnten. Er erklärte uns die häufigsten Krankheitsbilder und das chirurgische Vorgehen. 

Bevor wir den OP-Saal betreten durften, mussten wir uns dann noch in den Umkleiden umziehen. Wir konnten die Ärzte vor Ort tatsächlich mit unseren Fragen durchlöchern. Diese waren stets bedacht, das Vorgehen genau zu erklären. Auch über die verschiedenen Fälle konnte ich viel erfahren. Von Hirnblutungen zu Tumorresektionen konnten wir Einblick in die verschiedenen Fälle erhalten. In den meisten Fällen sahen wir den operierenden Ärzten zwar nur zu, mit etwas Eigeninitiative konnte man aber tatsächlich beim assistieren helfen. Die Studenten, die während der Operation anwesend waren, haben uns ebenfalls eine Menge erklärt.

Zwar wurden wir in der neurochirurgischen Station eingeteilt, doch war es uns erlaubt, in wöchentlichen Abständen zu rotieren. Neben der Neurochirugie gibt es auch das Operation-Theatre a+b oder das Operation-Theatre c+d, in der vor allem die allgemeinchirurgische Operationen stattfanden. Besonders dabei war, dass neben einer Hauptoperation häufig auch zwei weitere Nebenoperationen stattfanden. Das bedeutet eben auch, dass man auf einen Blick direkt bei drei verschiedenen Operationen zusehen durfte. Und wer schon mal bei einer OP dabei sein durfte, weiß, dass es Momente gibt, wo vielleicht nicht unbedingt sonderlich viel passiert. Aus diesem Grund war es tatsächlich vorteilhaft, auch mal auf die kleineren OPs einen Blick zu werfen. Wenn der Operateur der Hauptoperation etwas Neues zeigen konnte oder etwas erzählte, konnte man sich so eben Mal wieder kurz umdrehen und sich etwas erklären lassen.

Die behandelnden Ärzte erklären euch bei den Operationen viel über die Anatomie, die zugrundeliegende Pathophysiologie, die jeweilige Anamnese oder die zu durchführende Diagnostik vor dem operativen Eingriff.

Bei Notoperationen am Nachmittag konnte man dann auch im Casualty-Theatre zusehen. Das bedeutet eben auch, dass diejenigen, die länger als 12:00-12:30 im Krankenhaus bleiben wollten, um etwas zu sehen oder zu lernen, auf eigenen Wunsch länger bleiben durften. In der Zwischenzeit konnte man sich dann noch für etwas Kleingeld in der Kantine etwas zu Essen holen. Für jeden Geschmack ist hier etwas in der Auswahl.

Die vierte Station ist die pädiatrische Kardiologie. Dort werdet ihr vor allem Echos sehen. Und ihr dürft tatsächlich auch selber schallen. Gesehen habe ich da typische, angeborene Herzfehler wie ventrikuläre Septumdefekte, den persistierenden Ductus Arteriosus, über den ich in der Uni schon so viel hören durfte, aber nie selbst zu Gesicht bekam oder aber auch einen spannenden Fall eines Kawasaki-Syndroms. Der Arzt war überraschenderweise sehr bemüht uns die Krankheitsbilder im Detail zu erklären und so fertigten wir auch das ein oder andere Schaubild an, um die Physiologie oder Anatomie hinter einer Erkrankung genauer zu verstehen. Auch wenn die Anamnese hier komplizierter war, da die Patienten häufig nur singhalesisch sprachen, konnte man hier durch die betreuenden Ärzte wirklich viel mitnehmen.

Das Krankenhaus auf Sri-Lanka sieht schon ziemlich anders aus, als die Krankenhäuser in Europa bzw. in Deutschland.

Nach jedem Arbeitstag ab an den Strand

An den meisten Tagen endete der Arbeitstag bereits um 12 Uhr für mich. Im Regelfall ging es mit einem kurzen Zwischenhalt in der Unterkunft, dann auch direkt weiter zum Strand. Das bedeutet: Hose und Kasack ausziehen und in Badehose und T-Shirt schlüpfen! 

Wir setzen uns dann meistens zu dritt in einen der charmanten, kleinen Tuk-Tuks und fuhren in der Regel zum Sahana Beach. Dort hatten wir unseren Surf-Club, wo wir uns auf Sonnenliegen unter der Sonne bei über 30 Grad entspannen konnten. Das war nach einem „anstrengenden, halben Tag“ dann auch von Nöten ☺

An einigen Tagen lag ich vermutlich nur die meiste Zeit auf der Liege und drehte mich jede halbe Stunde einfach um, und an anderen spielten wir entweder Flunkyball mit dem guten, alten Lion Beer aus Sri Lanka und/oder wir spielten Volleyball. Wir trafen dort auch auf viele andere junge Leute, die mit uns spielten. Ich war selten an einem Ort wo es so leicht war, neue Bekanntschaften zu knüpfen. Mit vielen neuen Bekanntschaften gingen wir auch mal einen Abend aus, gingen auf eine Beachparty, oder luden alle in die Unterkunft ein, um ein paar Runden Beer-Pong zu spielen. 

Der Surf-Club, an dem wir oft bis Sonnenuntergang blieben, bietet auch Surf-Kurse an. Ich glaube das hilft dem ein oder Anderen, der sich das erste Mal an ein Surfboard traut. Und nein, keiner muss sich schämen, wenn das Surfen nicht so aussieht wie bei den braun gebrannten Influencern in ihren Insta-Reels. Ich habe tatsächlich selbst unterschätzt, wie schwer es ist, überhaupt einmal erst auf dem Board zu stehen. Umso größer ist natürlich das Erfolgserlebnis, wenn man das einmal geschafft hat. Damit ihr euch nicht in der Sonne verbrennt, solltet ihr aber darauf achten ein Surf Shirt zu kaufen. Falls ihr keins dabei haben solltet, könnt ihr euch diese auch im Surfclub kaufen. Das haben tatsächlich auch die meisten von uns getan. Auch um Verpflegung müsst ihr euch keine Sorgen machen. Im Surfclub gibt es eine ordentliche Auswahl. Zu empfehlen sind auch die ganzen Mixed Juices. Mein Favorit war dabei definitiv Mango-Maracuja. Hin und wieder entschied ich mich aber auch Mal für eine der orangenen, für Sri Lanka üblichen, King-Coconuts. Dieser Drink zählt, wie der Name schon verraten lässt, zur Königsklasse der Trinkkokosnüsse. Außerdem helfen sie euch auch einen Kater vorzubeugen ☺

 

Hier ein Gruppenbild aus dem Krankenhaus.

Kultur erkunden: Locals treffen und einheimische Speisen probieren

Ansonsten könnt ihr aber auch die Strandpromenade entlang spazieren und etwas weiter westlicher, aber dementsprechend auch teurer im Shack essen. Oder ihr esst wie die Locals im Medina, direkt um die Ecke. Kulinarisch hat mich Sri Lanka sehr überzeugt. Und definitiv besteht die Küche aus mehr als nur Curry. Deshalb probiert euch aus. Viele Geschmäcker werdet ihr in Deutschland nicht mehr wiederfinden können, vor Allem auch nicht in dieser Frische. Und was ist schöner als sich mit Meerblick, einer angenehmen Brise, Sand unter den Füßen und Palmen, die im Wind wedeln, sein Essen genießen zu können? 

Auch wenn es für viele kompliziert erscheint: Traut euch, euch mit Locals zu vernetzen. An einem Abend wurde ich von drei Sri Lankanern angesprochen, als ich mir Kottu bestellte. Als Europäer ist man häufig etwas skeptisch und ist vielleicht oft etwas „zu“ vorsichtig. Vielleicht ist es auch die Überzeugung, dass Fremde nicht nett zu einem sind, ohne etwas als Gegenleistung zu verlangen. Später saßen wir am Strand, sie teilten ihr Essen mit mir und wir tranken zusammen Bier und Arrak (Achtung stark!). Einer spielte mit seiner Gitarre und die anderen beiden haben dazu gesungen. Wir haben viel über Kulturen und kulturelle Unterschiede zwischen Sri Lanka und Deutschland gesprochen. Sie erzählten mir etwas mehr über den Buddhismus, dem in Sri Lanka die meisten Menschen angehören.

Ich habe einen netten Abend mit Einheimischen verbracht.

Ausflug nach Mirissa

Am selben Tag fuhr ich in der Nacht noch in den touristischen Ort Mirissa. Hier befindet sich der Coconut-Tree-Hill, welcher aus vielen Bildern im Internet bekannt ist. Dort im Cheeky Monkeys (genauer gesagt befindet sich dieser Beach-Club in Weligama) haben wir dann die ein oder andere Nacht verbracht. Der Ort ist wirklich was besonderes. Man muss einfach mal selber dort gewesen sein. Auch einen Besuch wert ist Doctor House. Das ist ein Gelände, auf dem sich ein 200 Jahre altes, niederländisches Krankenhaus befindet. Seit 2016 wurde das ganze Gelände dann umfunktioniert in eine Bar/Restaurant mit einem Shop und einem Hotel. 

Turtle Beach in Hikkaduwa

Ein Ausflug, an den ich mich auch gerne zurückerinnere, ist der Turtle Beach in Hikkaduwa.  Der Strand hat seinen Namen von den zahlreichen Meeresschildkröten, die hier ihre Eier legen und damit zu einem wichtigen Schutzgebiet für diese gefährdeten Tiere machen.

Hier hat man die Gelegenheit, die Meeresschildkröten in der natürlichen Lebensumgebung zu beobachten. Frühmorgens oder am späten Nachmittag, wenn die Schildkröten an Land kommen, um ihre Eier zu legen, hat man oft das Glück, sie hautnah zu erleben. Der Strand eignet sich aber auch perfekt zum Schwimmen, Schnorcheln und Sonnenbaden. Möchte man mehr über den Schutz der Meeresschildkröten erfahren, gibt es in der Nähe des Turtle Beachs Einrichtungen wie z.B. das Turtle Hatchery. 

Wanderung durch die umliegenden Berge

Nach unserer zweiten Woche im Pflegepraktikum entschieden wir uns, nach Kandy zu fahren. Der Ausflug dort begann mit einer Wanderung zu den umliegenden Hügeln, die uns atemberaubende Ausblicke auf die Stadt und die umliegende Landschaft bot. Wir folgten den Wegen, vorbei an üppigen Teeplantagen und versteckten Wasserfällen und genossen die Ruhe und Stille der Natur. Am Nachmittag tauchten wir in die Geschichte und Kultur von Kandy ein, indem wir den Zahntempel besuchten. Dieser ist einer der wichtigsten religiösen Stätten des Landes. Der Anblick des goldenen Daches des Tempels und die Spiritualität des Ortes hinterließen einen bleibenden Eindruck. Am Abend entschieden wir uns, das lebendige Nachtleben von Kandy zu erkunden. Wir schlenderten durch die belebten Straßen, probierten lokale Köstlichkeiten an den Straßenständen und mischten uns unter die Einheimischen in den Bars und Clubs. 

Mit dem bekannten Tee-Zug nach Ella

Von Kandy aus ging es mit dem bekannten Tee-Zug nach Ella. Die Zugstrecke gilt als eine der schönsten der Welt. Hier könnt ihr die schöne Berglandschaft Sri Lankas genießen. Die Strecke erstreckt sich über etwa 140 Kilometer und führt durch üppige Teeplantagen, grüne Hügel, entlang steiler Klippen mit den schönsten Ausblicken. Es fiel mir schwer, nicht an jeder Stelle das Handy zu zücken und Bilder zu knipsen. Lieber wollte ich doch einfach nur die Aussicht genießen. Die Zugfahrt von Kandy nach Ella dauert in der Regel etwa 6 bis 7 Stunden (zugegeben: es war etwas anstrengend ☺) Ein Höhepunkt der Zugfahrt ist die Überquerung des berühmten Nine Arch Bridge, eine imposante Eisenbahnbrücke, die sich inmitten der Landschaft erhebt. Spätestens hier musste ich aber mein Handy aus der Tasche nehmen, um ein paar Erinnerungen auf dem Handy festzuhalten. 

Ella ist nicht nur für seine atemberaubende Landschaft bekannt, sondern auch für seine zahlreichen Wanderwege. Wir entschieden uns, den Little Adam's Peak zu erklimmen, einen der beliebtesten Aussichtspunkte in der Gegend. Der Aufstieg war herausfordernd, aber als wir den Gipfel erreichten, wurden wir mit einem atemberaubendem Panorama belohnt. Die grünen Hügel erstrecken sich überall und in der Ferne konnten wir den imposanten Ella Rock erkennen. Abends schlenderten wir durch die malerischen Straßen von Ella, vorbei an kleinen Geschäften, gemütlichen Cafés und Restaurants.

Den Kanneliya Rainforest erkunden

Der nächste Ausflug ging zum Kanneliya Rainforest. Dank unseres Tourguides konnten wir viele verschiedene Tiere, darunter Säugetiere wie Affen, Insekten oder viele verschiedene Reptilien sehen. Ein Highlight war die kleine grüne Schlange, die wir auch selbst einmal auf der Hand halten durften. Um ehrlich zu sein, war ich ziemlich beeindruckt davon, als unser Guide diese Schlange im dichten Wald sah. Denn im Regenwald ist es tatsächlich so grün, wie man es sich auch vorstellt. Am Ende kamen wir an einem kleinen Wasserfall an, wo wir uns etwas abkühlen konnten. Packt euch auf jeden Fall genug Wasser und Snacks ein. Am Ende haben wir eine Packung Kekse mit zehn Personen geteilt 🙂 

Hier ein Bild von der kleinen grünen Schlange.

Jeep Tour im Yala National Park

Am letzten Wochenende meines Praktikums sind wir noch zum Yala National Park gefahren. Dafür mussten wir schon um 5 Uhr morgens aufstehen, denn die besten Tiere sieht man ganz früh morgens. Unsere Jeep-Tour begann mit dem Sonnenaufgang. Unser Guide lenkte den Jeep geschickt durch den Park, während wir gespannt nach den Tieren Ausschau gehalten haben. Schon bald haben wir die ersten Tiere entdeckt: wir sahen Elefantenherden, die durch die Landschaft zogen, die verschiedensten Vogelarten, Krokodile die sich an den Ufern sonnten. Wir haben sogar einen Leoparden, der auf der Straße lag, gesehen.

Abschlussworte und Fazit

Mein Pflegepraktikum ging so schnell vorbei und ich wünschte mir, ich hätte noch mehr Zeit gehabt, um die Insel zu erkunden. Auch wenn ich viel gesehen habe und Vieles erleben durfte, an das ich mich gerne zurückerinnere, gibt es noch so Vieles zu entdecken. Die Reise war sehr prägend für mich in verschiedenster Hinsicht. Die Warmherzigkeit und Gastfreundlichkeit und vor Allem auch mein Abend am Strand mit den drei Einheimischen, haben mir gezeigt, wie Positiv die Menschen vor Ort eingestellt sind. Definitiv ist das Land aber nicht so entwickelt wie Deutschland. Egal ob es das Gesundheitswesen ist, die Infrastruktur oder die Wohnsituation der Einheimischen. Hier sind wir im Westen in den meisten Punkten Sri Lanka weit voraus. Trotzdem glaube ich, dass die Menschen vor Ort viel glücklicher und positiver sind als die Menschen aus den westlichen Ländern. Und das, obwohl die Menschen in Sri Lanka viel weniger besitzen/haben als wir.

Das Praktikum war definitv sehr lehrreich für mich. Durch die verschiedenen medizinischen Fälle und das hohe Engagement der Ärzte Dinge zu erklären, konnte ich sehr viel für meine medizinische Karriere mitnehmen. Gerade durch das Rotieren auf den Stationen wurde mir innerhalb eines Monats deutlich mehr gezeigt, als dies in einem Krankenhaus in Deutschland möglich gewesen wäre.

Um es kurz zu fassen: Ich bereue es, meine vorherigen Praktika nicht schon im Ausland absolviert zu haben und blicke mit einem Lächeln im Gesicht auf meine Zeit in Sri Lanka zurück.