Famulatur

Nils-Andre Stritt

Nils-Andre Stritt

Co-Founder von travel4med

Lesezeit: 4 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 3. Juni 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Famulatur ist ein obligatorisches Praktikum für Medizinstudierende
  • Das Hauptziel ist die Anwendung theoretischen Wissens in realen medizinischen Kontexten und die Entwicklung praktischer Fertigkeiten.
  • Die Famulatur kann auch im Ausland absolviert werden und bietet Einblicke in verschiedene medizinische Arbeitsumgebungen und Kulturen.
  • Laut Approbationsordnung müssen Studierende insgesamt vier Monate, aufgeteilt in vier Praktika, absolvieren.
  • Bestandteile sind die stationäre Famulatur, die ambulante Famulatur und die Wahlfamulatur.

📖 Inhaltsverzeichnis

Die Famulatur ist ein obligatorisches Praktikum für Medizinstudierende, bei dem sie praktische Erfahrungen in Kliniken oder Arztpraxen sammeln. Der Begriff "Famulatur" leitet sich vom lateinischen "famulus" ab, was "Gehilfe" bedeutet. Diese Bezeichnung spiegelt die Rolle der Studierenden während der Famulatur wider: Sie assistieren Ärztinnen und Ärzten und erlernen dadurch den medizinischen Alltag aus erster Hand. Es handelt sich somit um ein Praktikum, welches du auch im Ausland absolvieren kannst.

Zweck: Einblick in die Krankenversorgung

Die Famulatur ist eine unverzichtbare Phase deines Medizinstudiums, in der du praktische medizinische Erfahrungen sammelst. Diese Ausbildungszeit ist gesetzlich in der Approbationsordnung für Ärzte festgelegt und findet üblicherweise in den Semesterferien statt. Es ist wichtig, dass du diese Zeit effektiv planst, um das Maximum aus deiner Famulatur herauszuholen. Gern unterstützen wir dich dabei, wenn du einen Abschnitt dieser Praxiszeit oder einzelne Famulaturen im Rahmen eines Auslandsurlaubs absolvieren möchtest. Das Hauptziel der Famulatur ist es, dein bisher vorwiegend theoretisch erworbenes Wissen in realen medizinischen Kontexten anzuwenden und praktische Fertigkeiten zu entwickeln. Durch diese direkte Einbindung in die Patientenversorgung kannst du als Famulant oder Famulantin dein Wissen vertiefen und wichtige Erfahrungen für deine zukünftige ärztliche Laufbahn sammeln.

Dauer und Umfang der Famulaturabschnitte

Laut der Approbationsordnung für Ärzte musst du als Medizin-Studierender oder Studierende eine Famulatur von insgesamt vier Monaten, das entspricht 120 Kalendertagen, absolvieren. Diese Zeit ist aufgeteilt in vier Praktika zu je 30 Tagen. Du solltest diese nach dem erfolgreichen Bestehen des Physikums oder nach Erlangen deiner Famulaturreife, auf jeden Fall aber vor dem sogenannten Hammerexamen, dem zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, durchführen. Es ist wichtig, dass du diese Praktika ausschließlich in der vorlesungsfreien Zeit, also während der Semesterferien, den Weihnachts- und Osterferien oder einem Urlaubssemester, absolvierst. Die Famulaturen müssen zwingend vor dem M2 - Hammerexamen - abgeschlossen sein. Ist dies nicht vorher abgeschlossen, erhält man die Zulassung zur M2 nicht! Nachteil bei den Famulaturen ist, dass für die Famulatur in der Regel keine Bezahlung vorgesehen ist. Allerdings bieten manche Kliniken während des Praktikums gewisse Vergünstigungen wie kostenlose Unterkunft, Mahlzeiten oder Gutscheine an, um dies auszugleichen.

Wie du die Famulatur in Einrichtungen aufteilen kannst

Die Famulatur für Medizin-Studierende ist in drei wesentliche Abschnitte gegliedert, wobei die genaue Ausgestaltung je nach Bundesland und Universität variieren kann.

  1. Stationäre Famulatur: Diese dauert einen Monat und muss in einer Einrichtung mit stationären Betten absolviert werden, wie z.B. in einem Krankenhaus oder einer stationären Rehabilitationseinrichtung. Hierbei sind Abteilungen wie die Notaufnahme, die keine dauerhaften stationären Betten anbieten, ausgeschlossen.
  2. Ambulante Famulatur: Ein Monat dieses Praktikums findet in einer Arztpraxis statt, sei es eine Allgemeinarztpraxis oder eine Facharztpraxis. Alternativ kann diese Famulatur auch in einer ambulanten medizinischen Einrichtung wie einer Tagesklinik oder einer Notaufnahme, sofern diese ärztlich geleitet wird, durchgeführt werden.
  3. Hausarztfamulatur: Auch dieser einmonatige Abschnitt wird in der hausärztlichen Versorgung (Allgemeinmedizin) absolviert, dazu gehören Allgemeinmediziner, Kinderärzte, Internisten ohne spezielle Schwerpunkte sowie Ärzte, die offiziell an der hausärztlichen Versorgung teilnehmen.
  4. Wahlfamulatur: Die Wahlfamulatur umfasst ebenfalls einen Monat, die frei wählbar in unterschiedlichen medizinischen Einrichtungen absolviert werden können. Dies kann sowohl in stationären als auch in ambulanten Bereichen sein, einschließlich spezialisierter Kliniken, Forschungsinstituten oder sogar im Ausland. Diese Flexibilität ermöglicht es den Studierenden, spezifische Interessen zu verfolgen und zusätzliche praktische Erfahrungen in bevorzugten medizinischen Fachrichtungen zu sammeln.

Manche Universitäten ermöglichen auch die Aufteilung einer einmonatigen Famulatur in zwei Abschnitte von je 15 Tagen, wobei eine kürzere Dauer pro Abschnitt nicht zulässig ist. Jeder Abschnitt muss durch einen entsprechenden Vordruck der Universität, der von der jeweiligen Einrichtung abgestempelt und unterschrieben wird, bescheinigt werden. Die gesammelten Bescheinigungen sind dann beim Landesprüfungsamt einzureichen, das diese anerkennt. Nur wenn alle vier Monate nachgewiesen werden, ist die Anmeldung zum Hammerexamen möglich.

Die Praxis für Medizinstudenten und Medizinstudentinnen mit einem Auslandsaufenthalt verbinden

Du kannst deine Famulaturen im medizinischen Bereich, mit Ausnahme der hausärztlichen Pflichtfamulatur, auch im Ausland absolvieren, dabei die Welt entdecken und deinen Horizont erweitern. Dabei steht dir travel4med zur Seite. Mit unserer Hilfe findest du nicht nur passende Famulaturplätze in verschiedenen Ländern, sondern erhältst auch eine umfassende Beratung und Unterstützung bei der Organisation deiner Auslandserfahrung. Tauche also ein in neue Kulturen, erweitere deine fachlichen Fähigkeiten und stärke deine interkulturelle Kompetenz.